zdi-Projekte zeigen, wie MINT und Kultur zusammenkommen: MINT meets Kultur: Warum MINT-Wissen für Kulturschaffende und Künstlerberufe immer wichtiger wird
Der Lego-Roboter dreht sich im Kreis, macht kleine Bewegungen hin und her. Dabei entsteht auf dem darunter liegenden Papier eine Zeichnung: Ungleichmäßig, aber doch harmonisch malt ein Stift feine Linien. Die Jugendlichen, die den Roboter programmiert haben, stehen stolz am Rand und beobachten, wie ihr Werk entsteht. MINT und Kunst in Einklang. „Moderne Kunst und Digitalisierung sind in vielen Bereichen Partner und ergänzen sich: Interaktive künstlerische Projekte, berührungsempfindliche Oberflächen, virtuelle Kunstprojekte oder virtuelle Games sind Beispiele, die zeigen, dass künstlerisches Gestalten und MINT-Kenntnisse zusammengehören“, sagt Klaus Kaiser. „Daher ist es wichtig, Berührungsängste für Kulturschaffende in Bezug auf die MINT-Fächer abzubauen. Sowohl bei Lehrkräften als auch Schülerinnen und Schülern. Hier setzt zdi an.“ Schon seit längerem beschäftigen sich zdi-Netzwerke mit der Frage, wo MINT-Wissen überall vonnöten ist. Das Themenfeld Kunst und Kultur wird nun weiter aufgeschlossen. An der Folkwang Hochschule Essen hat Prof. Claudius Lazzeroni bereits ein Berufs- und Studienorientierungsprojekt zum Thema „Experiencedesign“ gemeinsam mit dem zdi-Netzwerk in Essen angeboten. Es ist klar: Kreativschaffende müssen bereits heutzutage Kompetenzen in Richtung MINT aufweisen, wenn sie auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig sein wollen. Digitalisierung hat in den Designfächern Einzug gehalten Nun entsteht in Essen ein neues zdi-Schülerlabor, das sich mit Hilfe von MINT der Kunst nähern möchte. „In dem zdi-Schülerlabor CreativeMINT entsteht ein Raum, in dem Kunst mit Hilfe von MINT geschaffen werden kann“, erklärt Prof.*in Aleksandra Konopek, Vizepräsidentin und Fachgebietsleiterin Digitales Produktdesign an der Hochschule der bildenden Künste in Essen. Denn auch sie weiß: Der Arbeitsmarkt für Designer*innen fordert vermehrt und nachdrücklich digitales und technisches Wissen innerhalb der zu gestaltenden Auftragsprojekte. Gleichzeitig beschäftigt sich die freie Kunst immer öfter mit neuen virtuellen Technologien. Schülerlabor soll Ängste abbauen und Synergien schaffen Deswegen sollen in dem neuen Labor besonders Zielgruppen mit eher künstlerischen und/oder sozialen Interessen für die veränderten Ansprüche des Arbeitsmarktes aufgeschlossen werden. Geplant sind Kurse und Workshops, in denen Schüler*innen und Lehrer*innen ihre eigenen künstlerischen Vorstellungen stets mit dem Ziel interaktiver Kunst-/ Designprojekte entwickeln und gestalten können. CNC-Fräsen, 3D-Druck und digitale Sensorik sind dabei Beispiele für die Technik, die eingesetzt werden können. In Bezug auf das Verhältnis zwischen Unternehmen und Kreativen ist Aleksandra Konopek überzeugt: „Die Differenz der Vorstellungen beider Seiten von der jeweils anderen lässt solange keine Synergien zu, bis die Berührungsangst mit typischen MINT-Fragen gemeistert ist und das mangelnde Vertrauen in das Wissens- und Innovationspotential künstlerisch denkender Menschen abgebaut werden konnte.“ Deswegen wird im neuen zdi-Schülerlabor der Kontakt zwischen insbesondere kleinen und mittleren Unternehmen und Kreativen ermöglicht und jungen Künstler*innen die Angst vor digitalen Methoden genommen. Gefördert wird das Projekt aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Weitere Aktivitäten der MINT-Community mit kulturellem oder künstlerischem Hintergrund: https://www.zdi-portal.de/mint-plus/ Hintergrund zdi steht für „Zukunft durch Innovation.NRW“ und ist mit über 4.500 Partnern aus Wirtschaft, Schule und Hochschule europaweit das größte Netzwerk zur Förderung des MINT-Nachwuchses. Jährlich erreichen die 47 zdi-Netzwerke und über 70 zdi-Schülerlabore gemeinsam mit ihren Netzwerkpartnern rund 300.000 Schülerinnen und Schüler. Koordiniert wird zdi vom Kultur- und Wissenschaftsministerium NRW. Landesweite Partner sind unter anderem das Schulministerium, das Wirtschaftsministerium und die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Weitere Informationen unter www.zdi-portal.de und www.mint-community.de Kerstin Helmerdig |